Fünf Fragen

an Claudia Ritter, integrative Trauertherapeutin am Sterntalerhof.

© Sterntalerhof

Was ist „Glück“ für Dich?

Glück ist für mich ein Zustand, der aus einem tiefen Gefühl von Zufriedenheit resultiert. Zufrieden sein mit meiner Umwelt, mit den anderen Menschen, aber vor allem mit mir selbst. Zufrieden sein mit allen Facetten des Lebens. Auch mit den traurigen. Glücklich sein – und versuchen wieder glücklich zu werden, wenn es mir einmal nicht so gut geht.

Wie hat Dich der Sterntalerhof geprägt?

Geprägt hat mich der Sterntalerhof insofern, dass ich jetzt schon sieben Jahre tagtäglich eine für mich sehr erfüllende Arbeit leisten darf. Ich konnte mich in den letzten Jahren sehr entfalten und mich kennen-
lernen. Die Arbeit mit betroffenen Familien und Kindern erfüllt mich, bereichert mich und lässt mich jeden Tag dankbar sein.

Was bedeutet Teamwork für deine Arbeit?

Teamwork ist in jedem meiner Arbeitsfelder unablässig. Ohne einen gewissen Zusammenhalt wäre es sehr schwer, diese intensive und anspruchsvolle Aufgabe am Sterntalerhof zu erfüllen. Der Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen ist ein wesentlicher Punkt, um in einem interdisziplinären Team das Beste für die Familien leisten zu können.

Wie gehst du mit traurigen Momenten um?

Ich versuche durch Bewegung, Tennisspielen oder Tanzen meinen Gefühlen Platz zu geben. Oder ich mache mir einen guten Eiskaffee, setze mich damit auf meine Terrasse und genieße ihn bis zum letzten Schluck mit vollem Genuss. Auch die Natur gibt mir viel Kraft – ein schöner Spaziergang, eine Wanderung. Ich genieße es aber auch, einfach nur unter einem Baum zu liegen und den Anblick der wehenden Äste im Wind zu beobachten. „Alles im Leben hat seine Zeit“ – das ist mein Motto, das lässt mich vieles erträglicher sehen und auch anerkennen.

für welches thema möchtest du die Gesellschaft weiter sensibilisieren?

Für eine Ent-Tabuisierung des Themas Sterben, Tod und Trauer. Wir haben verlernt oder wollen es nicht wahrhaben, dass der Tod zum Leben gehört. Auch Trauer ist ein sehr wesentlicher Punkt. Es gibt kein Leben ohne Trauer – aber auch keine Trauer ohne Leben. Erst wenn wir das akzeptieren lernen, dämmt sich die Angst vor dem Tod auf ein erträgliches Maß ein. Und diese Verringerung der Angst könnte uns Menschen helfen, im Hier und Jetzt zu leben, den Moment zu genießen, statt in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben – denn Leben ist jetzt.

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