„Von hier, von Hand.“

Wo Brot noch Zeit brauchen darf: Zu Besuch in der Bäckerei Ringhofer in Pinkafeld

© Bäckerei Ringhofer

Dieser Duft. So anregend und verführerisch – so scheinbar einfach und wundersam vertraut. Ein Duft, der dich an die Kindheit erinnert, an Zuhause. Ein Duft, bei dem dir das Wasser im Munde zusammenläuft, der dich nach rauchigem Geselchten, nach dunklem Waldhonig oder nach rezentem Käse lechzen lässt. „Nichts duftet so, wie frisches Brot.“ Günter Ringhofer lächelt. Die Leidenschaft für den Genuss ist sein täglich Brot – seit 1996, seit er die Bäckerei Ringhofer führt, wie vorher schon sein Vater, sein Großvater, sein Urgroßvater und sein Ururgroßvater. Zu Zeiten Kaiser Franz Josefs im Jahre 1862 wurde die Bäckerei am heutigen Standort in Pinkafeld gegründet, auch fünf Generationen später verschreibt man sich hier noch traditioneller und vor allem natürlicher Backkunst.

So steht die Bäckerei Ringhofer für Regionalität und qualitativ hochwertige Handarbeit. „Das beginnt bei den Rohstoffen, die zum Backen notwendig sind“, erzählt der Bäckermeister. „Wir arbeiten mit Bio-Landwirten aus der Region, sie produzieren für uns in langfristigen, nachhaltigen Partnerschaften.“ Das Ziel sei kompromisslose Bio-Qualität – für Brote und Gebäck ebenso wie für Kekse, Kuchen und Patisserie. Selbst beim Salz achtet Ringhofer darauf, ob, wie und wo es behandelt wurde – und hat sich für eine Sole-Lösung entschieden, die aus den salzreichen Bergmassiven des Salzkammerguts stammt: ein Naturprodukt, dessen naher Ursprung außerdem die Lieferkilometer schrumpfen lässt, was wiederum den CO2-Fußabdruck minimiert.

Bis zu 36 Stunden reifen die Teiglinge bei Ringhofer – bevor daraus Köstlichkeiten wie dieses Urkorn-Brot werden. | © Bäckerei Ringhofer

Bis zu 36 Stunden reifen die Teiglinge bei Ringhofer – bevor daraus Köstlichkeiten wie dieses Urkorn-Brot werden. | © Bäckerei Ringhofer

Neben erlesenen Zutaten kommt es aber auch auf Erfahrung und traditionelle Handwerkskunst an. „Wir streben keinerlei technische Kunststückerl wie etwa Tiefkühlung an“, sagt Ringhofer bestimmt, dafür seien Mittel und Wege notwendig, auf die er bewusst verzichten will. Vielmehr setzt die Bäckerei auf Zeit, auf lange Teigführungen: „Erst wenn die Teigreife optimiert ist, erst wenn die enzymatische Tätigkeit im Teig wirklich abgeschlossen ist – erst dann wird gebacken“, verrät der Bäckermeister. Dieser Reifeprozess könne je nach Teigling bis zu 36 Stunden in Anspruch nehmen, das Ergebnis sei dann aber nicht nur ein unvergleichlicher Geschmack, sondern auch eine viel bessere Verträglichkeit. „Die Kunden sprechen uns darauf an – warum habe ich euer Brot so gut vertragen?“, sieht sich der Bäcker bestätigt und bietet auch Brot mit Keimlingen an, als spannende Alternative zum Vollkornbrot: „Es besitzt die Kraft des vollen Korns, wird aber von vielen Menschen als bekömmlicher empfunden“, erzählt der Bäckermeister. „Durch das Keimen vermehren sich die Vitamine und Mineralstoffe des Korns um ein Vielfaches. Werden die Keimlinge anschließend schonend getrocknet, vermahlen und dem Brotmehl beigemischt, so kann man ihre volle Vitalität mit jedem Bissen genießen.“

Diesen hohen Standard konstant und langfristig zu gewährleisten, sei auch gleichzeitig die größte Herausforderung, sagt Ringhofer. In der Backstube geht nie das Licht aus, rund um die Uhr arbeitet sein erfahrenes Team an Hochwertigkeit und Qualität, von zehn Uhr abends in Schichten bis zum Morgengrauen. Doch dann ist da immer wieder dieser Duft. Duft der durch die Backstube wabert, durch die Verkaufsräume zieht und das Bio-Bistro erfüllt. Der Duft, der dem Geschmack vorauseilt, der den Genuss ankündigt. Der unvergleichliche Duft von frischem Brot.

Sie wollen helfen?

Unterstützen Sie unsere Arbeit

Ich möchte helfen

Weitere Geschichten aus dem Ressort

"streifzüge"

Der Sterntaler im Abo

Gerne senden wir Ihnen den Sterntaler kostenlos zu

jetzt bestellen