Vamose Sache

Integration als Wirtschaftsmodell – eine Erfolgsgeschichte: Zu Besuch beim Verein vamos in Markt Allhau

© Vamos

Vielfalt. Miteinander. Leben. Das ist das Leitbild von vamos in Markt Allhau. Die Mission: Menschen mit besonderen Bedürfnissen in alle Lebensbereiche integrieren. In kollegialem Miteinander – respektvoll und nachhaltig. Nach dem Motto „Wer zusammenarbeitet, bringt was zusammen“, unterhält vamos eigene Betriebe an sieben Standorten – mit Angeboten in den unterschiedlichsten Bereichen: von einer Küche (mit Konditorei!) über Landschaftspflege, Facility Management und Bürodienstleistungen bis zu einer Tischlerei deckt Vamos regionale Bedürfnisse ab und schafft gleichzeitig Arbeit für Menschen, die hier bei ihrem (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben begleitet werden.

Dabei sind die vamos-Betriebe betriebswirtschaftlich organisierte Unternehmungen, wie sie auch am freien Markt bestehen könnten. Qualifizierte Fachleute aus den jeweiligen Arbeitsbereichen engagieren sich als TeamleaderInnen, kümmern sich um eine gute Ausblidung der Mitarbeiter und stellen sicher, dass Produkte und Dienstleistungen einem hohen Niveau entsprechen. Mit Erfolg – wie das seit Jahrzehnten konstante Wachstum des Vereins eindrucksvoll belegt: Aus den Bemühungen um die erste Integrationsklasse in Österreich Mitte der Achtziger Jahre in Oberwart entstand ein Verein, der in den 90er- und 00er-Jahren stark expandierte, seit 2005 den Namen vamos trägt und heute mehr als 60 Mitarbeiter beschäftigt.

Mit einem dieser Mitarbeiter haben wir ein Gespräch geführt: Fabio Istvanits ist 26 Jahre alt, seit sechs Jahren bei vamos und arbeitet 40 Stunden pro Woche in der Tischlerei. Aus seiner Feder stammen die starken Farben der Spiele, die seit Neuestem auch das SCHENKEN HILFT Programm bereichern. Außerdem ist Fabio glühender Fußballfan, verehrt den FC Bayern München und die Austria Wien...


Fabio Istvanits bei der Arbeit

Der Sterntaler: Was machst Du bei Vamos?
Fabio: Ich arbeite in der Tischlerei. Wir malen die Holzteile für alle Spiele an. Und – wir haben auch schon Kerzen aus Holz gemacht. Die kann man zu Weihnachten bestellen.

Warst Du schon immer in der Werkstatt?
Nein. Bevor ich zu vamos gekommen bin, habe ich als Kellner gearbeitet. Wie ich dann hier angefangen habe, wollte ich zuerst in der Hauswirtschaft arbeiten – auch weil mein Schulfreund Mark in der Hauswirtschaft arbeitet. Aber jetzt bin ich in der Tischlerei und das macht mir wirklich sehr viel Spaß.

Wie verstehst Du dich mit deinen Kollegen?
Das sind alles meine Freunde – ich versteh mich mit allen. Sogar mit den Rapidlern!

Was ist das Schönste, Das du in der Werkstatt je gebaut hast?
Mensch ärgerlich. Das ist mein Lieblingsspiel. Wir malen die Figuren und die runden Kreise an (Anm: die ausgefrästen Plätze für die Spielfiguren). In Grün, das sind die Rapidler, Gelb das ist der FC Dortmund – bei Rot bin ich daheim, das ist die Farbe des FC Bayern. Und Blau – das könnte Schalke sein.

Was malt ihr sonst noch an?
Alles. Alle Spiele für kleine Kinder und für große Kinder. Alle Spiele die hier verkauft werden, malen wir an. Und wir haben viele schöne Spiele!

Was machst du gern in deiner Freizeit?
Playstation spielen (lacht). Oder früher Nintendo. Ich hör auch gern Musik oder geh zum Fußballmatch. Nächste Woche spielen die Bayern wieder. Aber ich spiele auch sehr gern Boccia – das letzte mal hab ich 9 zu 6 gewonnen (lacht).

Wenn es etwas gäbe, das du allen Menschen auf der Welt sagen kannst – was wäre das?
Also, wenn die Menschen etwas nicht wissen, dann sollen sie einfach fragen. Aber wenn ich könnte – würde ich mich mit allen Menschen treffen und ein cooles Eis essen. Oder mit ihnen in den Lafnitz-Auen wandern gehen.

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